Freitagabend kamen wir dann in Wellington an und bemühten uns zunächst um eine Unterkunft. Dies sollte sich allerdings als ziemlich schwierig herausstellen, da anscheinend halb Neuseeland sich vorgenommen hatte, an diesem Wochenende in Wellington zu übernachten. Nach einigem Suchen und Umhertelefonieren fanden wir dann ein nettes Backpacker Hostel, das genau noch ein 4-Bett Zimmer übrig hatte - für die erste Nacht.
Am nächsten Morgen brachen wir dann frisch und munter auf, um Wellington zu erkunden.
Welington ist übrigens die Hauptstadt Neuseelands und ich persönlich finde sie sehr viel schöner als Auckland. Erstens besteht hier die Bevölkerung nicht zu 50% aus Menschen asiatischer Herkunft und zweitens hat die Stadt einen anderen Charme, da sich das Stadtzentrum und das Nachtleben nicht auf nur auf einer großen Straße konzentriert, sondern auf mehrere kleinere Straßen. Das einzige Manko an Wellington ist: es ist windig! Ständig bläßt eine mehr oder minder starke, kühle Brise vom Meer über durch die Stadt, die auf Dauer durch Mark und Bein geht.
Wir sind dann mit dem Cablecar zum botanischen Garten hochgefahren, wo unter anderem sehr schöne Makro-Aufnahmen entstanden: Picasa.
Abends ging es dann auf ins Westpac-Stadium, um endlich die All-Blacks live zu sehen. Vor dem Match gab es ein kleines Vorprogramm mit Maori-Kriegern, die um goldene Stelzenmenschen herumtanzten und Live-Musik von einem Chor.
Dann fing das Spiel an, und...Stille. Kein fanatisches Gejubel, Fanchöre, Pfiffe, Trommeln oder sonstwas. Zehntausend Menschen sitzen in einem Stadium, sehen den Idolen des Nationalsports zu, wie sie gegen ihre Erzfeinde aus Australien kämpfen und unterhalten sich... Hin und wieder ließ sich die Masse dann doch mal zur ein oder anderen Laola-Welle hinreissen und hin und wieder ging ein Raunen durch die Masse, wenn ein Wallabie besonders hart vom Platz gefegt wurde. Gut, zugegeben, gegen Ende des Spiels, als dann die Meisten wohl schon das ein oder andere Bier intus hatten und sich langsam bewegen mussten, um sich warm zu halten, wurde sich dann tatsächlich auch mal aus den Sitzen erhoben, wenn die All Blacks dabei waren zu Punkten. Aber generell ist die Atmosphäre in einem Pub tausend Mal spannender, als im Stadium - da hat man wenigstens einen Kommentator. Das folgende Sprichwort scheint wohl nicht von Ungefähr zu kommen:
"Fußball ist ein Sport für Hooligans, gespielt von Gentleman.
Rugby ist ein Sport für Gentleman, gespielt von Hooligans."
Während Sven und ich uns im Stadium den amüsierten hatten Louise und Marcel den Auftrag, eine Unterkunft für diese Nacht zu organisieren. Leider bewahrheiteten sich unsere schlimmsten Befürchtungen und es gab nicht ein freies Zimmer in ganz Wellington. Auf alle Eventualitäten vorbereitet, hatten wir extra unsere Campingausrüstung mitgenommen. Darauf, dass in der Nacht Minusgrade herrschen würden, waren wir allerdings nicht vorbereitet und so war die Nacht etwas "ungemütlich", aber: unser 25€-Zelt und unsere 12,50€-Schlafsäcke haben uns am Leben erhalten und das trotzdem wir vergessen hatten das Zelt nach unserem Northland-Trip zu trocknen - es war also nicht nur bitterkalt sondern auch noch feucht und hat ranzig gerochen... Ein Gutes hatte die Geschichte jedoch: nachdem es keiner mehr im Zelt, bzw. im Auto ausgehalten hat, sind wir schon bei den ersten Sonnenstrahlen gen Auckland aufgebrochen und waren somit schon am Nachmittag wieder zu Hause.Rugby ist ein Sport für Gentleman, gespielt von Hooligans."
~Rob
P.S.: Das Spiel ging an die All Blacks mit einem rekordverdächtigen 33:6!
33:6? kein wunder, dass alle so still waren, schien ja nicht sehr spannend zu sein ;-)
AntwortenLöschenTolle Fotos, deine Kamera hat sich echt gelohnt!!
Liebe Grüße aus der fernen Heimat
Drück dich
alter... was du immer mit den asiaten hast :P das bekommt noch einer in den falschen hals- bezogen aufs stadion kann ich nur sagen: andere länder, andere sitten...
AntwortenLöschenlg fabian