Freitag, 25. Dezember 2009

Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen Lesern frohe Weihnachten. Ich bin wieder sicher zu Hause angekommen und an der Uhrzeit dieses Eintrags kann man vielleicht erkken, dass ich diesmal nicht komplett vom Jtlag verschont geblieben bin.

Ein besinnliches Fest euch allen!

~Rob

Montag, 21. Dezember 2009

Kepler, Milford, Mt Somers

Bitte entschuldigt meine zweiwöchige Abwesenheit - es war ganz einfach zu viel los in den letzten zwei Wochen, um einen vernünftigen Blog-Eintrag zu verfassen. Ich werde mir Mühe geben, die jüngsten Ereignisse ausreichend detailiert zu rekapitulieren.

Kapitel 1 - Kepler Track
07.12. - 09.12.09

Da die schönste mehrtägige Wanderung in Fjordland, der Milford Sound Track, bis weit ins nächste Jahr ausgebucht war (merke: wenn man diese Wanderung machen will - ein halbes Jahr im Voraus buchen!) entschlossen wir uns, die nächst schönere Wanderung, den Kepler Track zu laufen.
Den Kepler Track zu laufen, dauert drei bis vier Tage ist ein Rundweg von Te Anau, über den Mt Luxmore und zurück nach Te Anau. Die Wettervorhersage sah (mal wieder) alles andere als rosig aus: drei Tage Regen mit wolkigen Abschnitten und Windstärke 5-7. Entsprechend vorbereitet ging es am 07.12. los, in nicht allzu schlechtem Wetter (leicht bewölkt).
Der erste Tag war mit 5-6 Stunden zur ersten Hütte (Luxmore Hut) angesetzt. Nach nicht ganz drei Stunden stetigen Bergauflaufens im Wald, kamen wir endlich an die Baumgrenze und an ein Schild, das uns die verbleibende Entfernung zur Hütte gab: 45min. Nach weiteren 30 Minuten kamen wir dann an der Hütte an und fühlten uns einerseits erleichtert, da das ständige Bergauf doch langsam an die Substanz ging und andererseits leicht veräppelt, da wir nun am frühen Nachmittag schon auf der Hütte waren und nichts mit uns anzufangen wussten. Bücher und sonstiges zeitvernichtendes Entertainment hatten wir in Anbetracht der angesagten Wetterlage im Auto gelassen (sogar die MP3-Player!). Tja was macht man so auf ner Hütte am frühen Nachmittag ohne Beschäftigungsmöglichkeit? - Man legt sich erst mal schlafen. Nach zwei Stunden wurde allerdings sogar das zu langweilig und wir rafften uns auf, die nur 10 Minuten entfernte Luxmore Cave zu erkunden, wo wir interessanten, teilweise organisch wirkenden Gesteinsformationen begegneten.
In der folgenden Nacht erreichte uns tatsächlich das angekündigte Unwetter und es sollte bis in den nächsten Morgen anhalten. Zwischendurch war der Wind so stark, dass er die Gesamte Hütte zum Beben gebracht hat. Der zurückzulegende Weg am zweiten Tag sollte wiederum 5-6 Stunden in Anspruch nehmen und so stellten wir uns, entsprechend unserer Erfahrung vom Vortag darauf ein, nach drei bis maximal vier Stunden an der nächsten Hütte zu sein und schliefen dementsprechend lange aus. Das heißt, wenn man es ausschlafen nennen kann, wenn man die ganze Nacht vom Wind -und ab um 6.00 bis durchgängig um 9.00 Uhr morgens von ungeduldigen Wanderern terrorisiert wird. Der Regen hielt noch bis ca. 10.00 Uhr an, was uns in die komfortable Lage brachte, nach einem gewohnt entspannten Frühstück, bestehend aus 2 Müsliriegeln und 3 Karotten, im Trockenen aufzubrechen.
Der erste Abschnitt des Weges führte auf dem Kamm des Mt Luxmore entlang, wo uns zwar nicht der erhoffte atemberaubende, dafür aber ein der Landschaft eher entsprechende, Blick über Fjordland erwartete. Leider kommt die Dramatik des Himmels auf den Fotos nur mäßig rüber. Man stelle sich einfach die vielen Wolkenfetzen in Bewegung vor und man hat evtl. einen Eindruck davon, wie es in Wirklichkeit aussah.

Aussicht vom Mt Luxmore

Der Rest des Weges nahm dann vergleichsweise langweilig im Wald seinen Lauf und wir stiegen die 650 Höhenmeter wieder vom Berg hinunter. Nach knapp vier Stunden erreichten wir dann einigermaßen trocken die Hütte. Dort warteten SIE auch schon, die Plage, die uns die ganze Westküste entlang verfolgen sollte: Sandflies. Nervige kleine Fliegen, die nach unserem Blut lechzen - scharenweise, ganze Schwärme! Ohne Insektenschutz ist man da echt aufgeschmissen.
Nach einer weiteren Nacht mit 30 anderen Wanderern in einer Berghütte, machten wir uns auf den Weg gen Parkplatz, knappe 23km. außer, dass mir ständig Mäuse um die Beine gehuscht sind, ist hier nichts aufregendes passiert. Der Weg verlief relativ flach über vom Regen aufgeweichten Waldboden und nach knapp 5-6 Stunden erreichten wir den Parkplatz.

Fazit:
Der Kepler Track ist im Vergleich zum Tongariro Northern Circuit ziemlich einfach und wenn man einigermaßen fit ist, stellt er keine große Herausforderung dar, bietet dafür aber (bei günstiger Wetterlage) wunderschöne Aussichten. Die gewohnte Wanderdiät, bestehend aus 12 Müsliriegeln, 750g Karotten, 400g Pistazien wurde diesmal durch den Luxus zweier 5-Minuten-Terrinen aufgewertet - Müsliriegel kann ich allerdings langsam nicht mehr sehen (nicht, dass ich sie vorher gern gegessen hätte - ist halt günstige, kompakte Energie).
Sehr wichtig war es diesmal, geeignete Insektenfernhaltemaßnahmen mitzunehmen und so habe ich die drei Tage tatsächlich ohne Sandfly-Biss überstanden.
Ach so, am Wochenende bevor wir gelaufen sind, fand die Kepler Track Challenge statt: knapp 400 Leute rennen die 62km des Tracks über Stock und Stein, 650 Höhenmeter rauf und wieder runter. Der Rekord liegt hier bei unfassbaren 4h37min! Dieses Jahr erreichte der Gewinner nach 4h58min das Ziel. Da kommen einem Marathonläufer mit ihren 42km auf relativ ebenem Asphalt schon ziemlich wie Weicheier vor...

Kapitel 2 - Eine Bootsfahrt auf dem Milford Sound
10.12.09

Der Milford Sound Track ist DIE Wanderung, die man in Neuseeland gemacht haben muss! Bloß blöd, wenn der Track schon Monate im Voraus ausgebucht ist. Naja, halb so wild dachten wir uns und begnügten uns mit einer kleinen Dampferfahrt auf dem Milford Sound. Zu sehen gab es sehr schöne Fjordlandschaft, die mich irgendwie ein wenig an Norwegen erinnerte. Außerdem schwammen uns ein paar Delfine, die ein oder andere Robbe und ein einsamer Pinguin über den Weg. Um ganz ehrlich zu sein, fand ich die Keas (Berg-Papageien) auf dem Weg nach Milford spannender, als den Milford Sound selbst und das trotzdem wir extremes Glück mit dem Wetter hatten: wir hatten das Privileg auf dem Fjord bei Sonne und leichter Bewölkung herum zu schippern, obwohl die Gegend eine der regenreichsten Gebiete der Erde ist.

Kea

Auf dem Milford Sound

Nach unserer kleinen entspannten Bootsfahrt ging es direkt zurück nach Queenstown, wo wir auch noch den folgenden Tag verbrachten.

Tipp:
In Queenstown gibt es direkt an der Hauptstraße einen Laden namens "Fergburger". Hier unbedingt Burger essen - saulecker, frisch zubereitet und sättigend (vor allem nach drei Tagen Müsliriegel und Karotten)!

Kapitel 3 - Das Mt Cook Desaster

12.12.09

Immer noch leicht muskelbekatert, ging es nach einem entspannten Tag in Queenstown weiter nach Aoraki. Hier sollte das Wander-Highlight (zumindest für mich) stattfinden: der Mueller Hut Track. Endlich sollte es mal wirklich alpin werden, mit Klettern, genialer Aussicht auf den Mt Cook und die ihn umgebenen Southern Alps und allem was dazu gehört. Das Wetter auf dem Weg nach Aoraki sah ganz gut aus, in der Ferne konnte man jedoch schon erahnen, dass es in den Alpen eher schlecht aussah. Die Berge waren wolkenverhangen und nicht daher nicht mehr zu sehen und in Aoraki erwartete uns dann auch schon der vorhergesehene Regen. Die Hoffnung stirbt jedoch bekanntlich zuletzt und so wollten wir wenigstens das Wetter checken. Der Wetterbericht machte jedoch ziemlich schnell auch diese letzte Hoffnung, in den Southern Alps wandern zu gehen, zunichte: Regen, Regen mit Sturm und Regen mit Sturm und Gewitter waren für die nächsten drei Tage vorausgesagt. Nicht gerade optimale Bedingungen für eine alpine
Wanderung...
So kam es dann auch, dass wir uns ziemlich schnell wieder vom Aoraki Visitor Center (das übrigens definitiv einen Besuch wert ist) verabschiedeten, um ein alternatives Lager für die Nacht am Lake Tekapo zu suchen. Als wollte der Mt Cook uns ärgern, schob er die Wolken beiseite und erstrahlte in voller Pracht am Horizont, sobald wir ihm den Rücken zugekehrt hatten.

Mt Cook

Immerhin als kleines Trostpflaster gab es am Abend die beste Pizza, die ich bisher in Neuseeland gegessen habe (Pizza mit dünnem(!) Boden, belegt mit Räucherlachs, Zucchini, Zwiebeln und Wasabisoße). Kann die Pizzen bei Pepe's nur empfehlen. Um den Tag nicht ganz sinnlos verstreichen zu lassen, machten wir noch eine Stargazing-Tour zum Mt John Observatorium. Von hier hatten wir klare Sicht auf einen atemberaubenden Sternenhimmel und wir konnten mal
durch's Teleskop ein paar ferne Nebel und Sternenhaufen angucken.
So als Stadtmensch unter offenem Sternenhimmel zu stehen und in die Weiten des Alls hinauszublicken, das hat schon was. Die Milchstraße mit ihren Milliarden von Sternen über sich ausgestreckt zu sehen, lässt einen in ehrfürchtigem Staunen erstarren, so dass es schwer wird
seinen Blick vom Himmel abzuwenden. Man wird sich beinahe bewusst, wie klein man selbst ist und wie klein und zerbrechlich der Planet eigentlich ist, auf dem wir leben.
Ich wünschte, wir hätten einen solchen Sternenhimmel auch in der Stadt - von mir aus auch etwas abgeschwächt. Im Moment ist es ja so, dass man nur noch die hellsten Sterne in Berlin sieht, weil wir sinnlos und im Übermaß die Nacht mit künstlichem Licht verpesten, um uns vor der Dunkelheit der Nacht zu "schützen" und um es uns zu ermöglichen, einen noch größeren Anteil der 24 Stunden die wir am Tag haben, wach zu bleiben. Ich denke nicht, dass der Mensch als nachtaktives Wesen ausgelegt ist und dass der natürliche biologische Rhythmus des Menschen durch mehr Nacht-Licht durchaus gestört wird - sicherlich nicht ohne auf Dauer die Psyche und Physis des Menschen zu beeinflussen, aber ich schweife schon wieder ab...
Von Lake Tekapo aus machten wir uns auf den Weg nach Christchurch, der größten Stadt auf der Südinsel. Leider hatten wir hier nicht sehr viel Zeit, um die Stadt zu erkunden, deswegen kann ich nur ein paar kleine Fotos zeigen (ein paar HDR-Versuche):





Ein paar HDR-Bilder aus Christchurch

Kapitel 4 - Russisch Roulette auf 1650m Höhe
14.12. - 15.12.09

Als Kompensation für den Verlust einer Wanderung entschlossen wir uns, in Canterbury am Mt Somers wandern zu gehen. Zur Debatte stand ein zweitägiger Rundwanderweg um den Berg. Ich wollte allerdings endlich meine alpine Kletterwanderung haben und entschloss mich, alleine die Besteigung des 1650m hohen Gipfels zu wagen. Laut Wanderführer ist die Besteigung mit neun Stunden (hin und zurück) angegeben und wird als "Fordernd" eingestuft, was heißt, dass es sehr steil und sehr anstrengend wird und dass sie nicht unbedingt ein breitgelatschten Wanderweg zum Gipfel führt. Über 1200 Höhenmeter auf knapp 5km Weg - das klang genau richtig für mich.
Am Tag vor unserem Aufbruch gewitterte es golfballgroße Hagelkörner und auch über die Nacht regnete es weiter, was die Aussichten, auf eine erfolgreiche Durchführung unserer Wanderung schmälerte.
Der nächste Tag war dann allerdings zumindest Trocken und der Wetterbericht versprach, dass das auch so bleiben würde. Also nichts wie los und auf den Weg gemacht. Auf der Fahrt dorthin erwartete mich dann der erste Schock, als ich den Berg auf den ich steigen wollte, von frischem Schnee bedeckt vorfand (und das eine Woche vor Sommeranfang...):

Mt Somers im Schnee

Trotz leichter Zweifel wegen der Schwierigkeiten die Schnee auf einer solchen Wanderung mit sich bringen und wegen quasi nicht vorhandener Ausrüstung für einen solchen Fall, entschloss ich die Besteigung trotzdem zu wagen und zur Not halt umzukehren, falls es zu gefährlich würde.
Der erste Wegabschnitt führte mich auf einem engen, sehr steilen und nassen (daher sehr rutschigen) Pfad durch den Wald. Diesen ließ ich ziemlich schnell hinter mir und war das erste Mal an diesem Tag schon ziemlich fertig.
Es ging dann weiter durch schneebedecktes Buschland, auf dem der Pfad meistens noch gut sichtbar war. Nachdem ich am Schild ankam das die Abzweigung zum Gipfel markierte, änderte sich dies allerdings schlagartig und ich war auf meine guten Augen angewiesen, um die Wegmarkierungen zu entdecken, die laut Wanderführer im Abstand von 200m aufgestellt sind. Die ersten Minuten lang ließ sich der Weg noch erahnen, als ich dann aber vor einem weißen Hang stand zweifelte ich abermals, ob ich dieses Wagnis eingehen sollte, zumal sich herausstellte, dass die Wegmarkierungen ziemlich schwer auszumachen sind und dass ich mir den Weg zwischen den Markierungen selber ausdenken müsste:

Suchbild: Finde die Wegmarkierung

Langsam hatte ich allerdings echt genug davon, dass das Wetter in Neuseeland mir meine Wanderungen verderben will und so nahm ich die Herausforderung an und wagte den Aufstieg. Schnell noch Sonnencreme aufgetragen und einen Hut aufgesetzt - man möchte ja keinen Sonnenbrand bekommen...
Der Weg zum Gipfel war tatsächlich genauso abenteuerlich und fast noch ein wenig gefährlicher, als ich angenommen hatte. Jeder Schritt war wie Glücksspiel, da man nicht im Geringsten erahnen konnte was sich unter der frischen, 10cm dicken Schneedecke befindet. Ein Stein war immer gut, solange er fest war zumindest. Sehr ungünstig waren Grasbüschel (vor allem dann, wenn man gerade unbedingt sicheren Stand benötigte), weil man fast garantiert auf ihnen ausrutschte. Auch sehr ungünstig waren meterlange Felsbrocken, deren Oberflächen entweder mit Schnee oder mit einem fast seifenartig rutschigem Moos bedeckt waren - ganz zu schweigen von ihren scharfen Kanten.
So musste ich mir jeden Schritt gründlich überlegen und ertasten, ob ich mir nicht alle Knochen brechen würde, wenn ich genau auf diesen Fleck Schnee vor mir treten würde. Dass ich mir nichts gebrochen habe, ist überhaupt ein Wunder: Oftmals hatte ich keine andere Wahl, als mich mit den Händen abzufangen, wenn ich dann doch mal ausrutschte. Leider galt für die Hände genau das gleiche, wie für meine Füße und ich erwartete jedes Mal mir meine Finger an einem, vom Schnee verborgenen, Felsen zu zertrümmern. Da der Hang im Durchschnitt etwa 45° steil
war (mal mehr oder viel mehr), hätte jeder Komplettverlust von Gleichgewicht vermutlich fatale Folgen gehabt. Bloß gut, dass ich erst nach der Hälfte des Weges das erste Mal zurückblickte, um mir dessen bewusst zu werden. Zu diesem Zeitpunkt war es sowieso egal, ob ich weiter gehe oder umkehre - also ging ich weiter.
Zwischendurch lief ich dann dem ersten Opfer dieses Tages am Berg über den Weg. Erfrohren saß sie einfach so im Schnee, als würde sie schlafen:

Opfer des Berges

Als ich die Maus passierte, zog sich der Himmel zu, es wurde dunkel und eine steife, kalte Brise kam auf. Das war dann schon irgendwie unheimlich - zum Glück bin ich nicht abergläubisch und setzte meine Wanderung unbeeindruckt
fort...
Nach knapp zweieinhalb Stunden erreichte ich den Gipfel und wurde von einer überwältigenden Aussicht überrascht: Nach Osten hin erstreckte sich, soweit das Auge blicken konnte, das flache Farmland Canterburys und nach Westen blickte ich auf von Schnee gepuderte Berge.

Panorama vom Gipfel des Mt Somers

Auf dem Gipfel nutzte ich die Zeit, um mich ins Gipfelbuch einzutragen und ein paar Fotos zu schießen. Das Gipfelbuch war umzäunt und auf dem Zaun stand folgender Spruch: "Revere yesterday, build on today and absorb energy and inspiration from this place for the future." Das heiß so viel wie: "Ehre Gestern, baue auf Heute und absorbiere Energie und Inspiration von diesem Ort für die Zukunft."
Schon während des Aufstiegs lauerte still und leise der Gedanke im Hinterkopf: "Wie zum Teufel soll ich hier wieder heil runter kommen?" In der Tat, stellte sich dies als Problem dar, denn einen steilen Hang hinaufzuklettern ist immer etwas leichter, als ihn dann wieder hinunter zu klettern, vor allem unter den oben beschriebenen Umständen. Extreme Vorsicht war gefordert und irgendwie schaffte ich es dann auch nach der ein oder anderen Schrecksekunde, in denen ich meistens dachte ich hätte mir mein Knie verdreht oder die Schulter ausgekugelt, wieder heil vom Berg abzusteigen. Insgesamt habe ich sechs Stunden, inklusive Pausen, für den Auf -und der Schnee hat die Sonnenstrahlen reflektiert und gebündelt und so habe ich mir trotz aller Maßnahmen das komplette Gesicht verbrannt. Ich hatte blutunterlaufene Augen (Sonnenbrille vergessen...) und war rot und aufgedunsen. Der schlimmste Sonnenbrand, den ich je im Gesicht hatte...und er hat gebrannt wie die Hölle. Nachdem ich zwischenzeitig aussah wie ein Brandopfer ist mittlerweile, eine Woche später, bis auf ein paar kleine vereinzelte Hautfetzen nichts mehr zu sehen.

Fazit:
Aufregend, schön, gefährlich und irgendwie ein bisschen leichtsinnig...

Einen Tag später war es dann auch schon Zeit, die Heimreise gen Auckland anzutreten. Auf dem Weg nach Norden, machten wir unter anderem noch Halt in Blenheim, wo wir das Cloudy Bay Weingut besuchten, um neuseeländischen Wein zu verkosten, der im Übrigen sehr lecker ist.
Es ging noch ein letztes Mal vorbei am Tongariro National Park, wo sich der Mt Ruapehu noch mal in seiner ganzen Pracht präsentierte (Bild leicht bearbeitet):

Mt Ruapehu

Wir entschlossen uns dann unsere eigentliche Übernachtung in Taupo zu überspringen und fuhren direkt durch bis Auckland, wo noch in der gleichen Nacht unser Auto aufgebrochen wurde - Willkommen in Auckland.

Tjoa, ich würde sagen, das war mein letzter Blog-Eintrag aus Neuseeland - dafür aber auch ein extra kurzer - diesmal nur 2740 Wörter.

Ich wünsche allen Lesern

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

~Rob

Sonntag, 6. Dezember 2009

Regenwald, Strand, Berge

...so kann man die Suedinsel Neuseelands vermutlich am besten beschreiben. Ich sitze gerade in Queenstown in einem Internetcafe und werde daher diesen Beitrag wieder etwas kuerzer halten. Nachdem wir letzten Sonntag auf die Suedinsel uebersetzten, fuhren wir von Picton nach Nelson, um dort die Aktivitaeten der kommenden Tage zu planen. Nach gemuetlicher Diskussion wurde schnell klar, dass wir drei Tage lang den Abel Tasman National Park erkunden wollen. Die eine Haelfte der Gruppe wollte dies gern per Kayak machen, da die Wettervorhersage allerdings eher duerftig ausfiel, entschied ich mich fuer die preiswertere Zu-Fuss-Gruppe. Am Dienstag ging's dann los und das Wetter war wie angekuendigt beschissen. Wir wurden von einem Wassertaxi an unseren Ausgangspunkt gebracht, von dem aus wir dann drei Tage im Regenwald und entlang der traumhaften Kueste des Parks Richtung Marahau wandern sollten. Ich mag ja wandern im Wald nicht so besonders und dementsprechend langweilig fand ich diese Abschnitte auch. Die Straende und Buchten waren jedoch jede Muehe wert:



Das Paradies bei Regen, Sonne und Vollmond


Nach dem Trip ging es dann zurueck nach Nelson, wo sich die Gruppe dann trennte. Ich fahre nun nur noch mit Louise und Sven ueber die Suedinsel - endlich Platz auf der Rueckbank! Wir machten uns dann am Freitag sofort auf den Weg gen Sueden und schlugen uns nach Greymouth durch. Die Kuestenstrasse zwischen Westport und Greymouth gehoert wohl zu einer der schoensten Strecken in Neuseeland und wir hatten auch noch das Glueck im Sonnenuntergang dort entlang zu fahren. So sieht's da ueberall aus:

Kueste zwischen Greymouth und Westport


Von Greymouth ging es dann zum Franz Josef Gletscher und zum Fox Gletscher. Hier haben wir aber nur kurz Zwischenstop gemacht und uns die Gletscher angeschaut. Vom Fox Glacier Village konnte man sogar schon einen Blick auf den Mt Cook (hoechster Berg Neuseelands) erhaschen:

Mt Cook

Franz Josef Glacier


Am naechsten Tag fuhren wir weiter nach Queenstown. Auf dem Weg dorthin kommt man an der Bruce Bay vorbei, wo es anscheinend Tradition ist, Steine zu stapeln, wenn man dort anhaelt. Ich habe auch ein paar gemacht und das hier sind meine Konstruktionen:


Balance ist alles an der Bruce Bay


Heute Nacht haben wir dann mal wieder auf einem abgelegenen DOC Campingplatz in der Naehe von Queenstown vor traumhafter Kulisse uebernachtet:

Camping in der Wildnis Neuseelands


Ich muss sagen, die Suedinsel gefaellt mir... Es gab hier noch keine Ecke, die mir nicht gefallen haette. Die Landschaft ist einfach ueberwaeltigend: die Berge, das Meer, die Fluesse, die Seen - einfach schoen. Ich habe noch viele amdere schoene Fotos, die ich allerdings erst in Picasa hochladen kann, wenn ich wieder in Deutschland bin - ich bitte dafuer um Entschuldigung und etwas Geduld.
Wenn alles nach Plan laeuft, fahren wir heute weiter nach Te Anau, dem Ausgangspunkt unserer naechsten mehrtaegigen Wanderung. Wir werden den 4-taegigen Kepler Track in Fjordland laufen.

~Rob